Lehrveranstaltungen der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte
Sommersemester 2007


Einführung in die Mathematikgeschichte (G/H)

Forschung im industriellen und militärischen Kontext: Historische Studien und theoretische Konzepte (H)

Wissenschaft in antiken Kulturen (G/H)

Wissenschaftshistorisches Kolloquium (KO, Epple)

Mittwochskolloquium (K)



Einführung in die Mathematikgeschichte (G/H)

Prof. Dr. Moritz Epple

Vorlesung

Do 14:00 - 16:00, Raum IG 0.454

Inhalt: Die Vorlesung führt anhand ausgewählter Themen aus verschiedenen Epochen in die lange und faszinierende Geschichte der Mathematik ein. Behandelt werden u.a. die Anfänge der griechischen Geometrie, das Werk Euklids und die hellenistische Weiterentwicklung geometrischer Methoden, die Anfänge der Differential- und Integralrechnung im 17. Jahrhundert sowie die Herausbildung des modernen, axiomatischen Stils der Mathematik im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Neben der inhaltlichen Entwicklung der Mathematik wird auch die Bedeutung der Mathematik in der Wissenschaftskultur der jeweiligen Zeit mitbehandelt, und es werden einige grundlegende Methoden der Mathematikgeschichtsschreibung vorgestellt.

Einführende Literatur:
* Victor J. Katz, A History of Mathematics: An Introduction, 2. verb. Auflage, New York 1998



Forschung im industriellen und militärischen Kontext: Historische Studien und theoretische Konzepte (H)

Prof. Dr. Moritz Epple, Dr. Florian Schmaltz

Seminar (für Hörer aller Fachbereiche)

Do 10:00 - 12:00, IG 0.3.401, ab 19.4.2007,
Vorbesprechung: Donnerstag, 19.4.2007, 10:00-12:00 Uhr.

Inhalt: Naturwissenschaftliche Forschung stand und steht vielfach im Zeichen direkter oder indirekter Anwendung im industriellen oder militärischen Kontext. Diese Situierung von Forschung hat Konsequenzen sowohl für die Inhalte und Methoden der Forschung wie auch für die Strukturen der Forschungspraxis und Forschungsinstitutionen sowie die Einbettung der Forschung in wirtschaftliche und politische Zusammenhänge. Das Seminar behandelt anhand grundlegender historischer Fallstudien über zentrale Forschungsepisoden des 20. Jahrhunderts einige wissenschaftshistorische, wissenschaftssoziologische und wissenschaftstheoretische Konzepte, um Forschung dieses Typs zu analysieren. Zu den einschlägigen Konzepten gehören u.a. "militärisch-industriell-akademischer Komplex", "Großforschung", "finalisierte Wissenschaft", "Technowissenschaft", "Hybridisierung der Forschung".

Einführende Literatur:
*  Eberlein, Gerald und Dietrich, Norbert, Die Finalisierung der Wissenschaften. Analyse und Kritik einer forschungspolitischen Theorie, Freiburg, München 1983;
* Forman, Paul / Sánchez-Ron, José M. (Hg.), National Military Establishments and the Advancement of Science and Technology, Dordrecht 1996;
* Galison, Peter / Hevly, Bruce (Hg.), Big Science. The Growth of Large Scale Research, Stanford 1992;
* Leslie, Stewart W, The Cold War and American Science: The Military-Industrial-Academic Complex at MIT and Stanford, New York 1993;
* Pestre, Dominique / Dahan Dalmedico, Amy (Hg.), Les sciences pour la guerre 1940-1960, Paris 2004;
* Szöllösi-Janze, Margit (Hg.), Großforschung in Deutschland, Frankfurt/Main 1990.Ernst Opgenoorth und Günther Schulz, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, 6. Aufl., Paderborn 2001


Wissenschaft in antiken Kulturen (G/H)

Prof. Dr. Moritz Epple

Vorlesung

Di 14:00 - 16:00, Cas 1.811, ab 24.4.2007

Inhalt: In allen größeren antiken Kulturen (u.a. in Mesopotamien, Ägypten, Indien, China und dem antiken Griechenland) entwickelten sich - z.T. lange vor unserer Zeitrechnung - komplexe Wissens- und Expertensysteme, in denen medizinisches Wissen gesammelt, die Vorgänge der irdischen und himmlischen Natur gedeutet, und rechnerisch-administrative Verfahren entwickelt wurden. Die klassische griechische Periode zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr gleichzeitig mit dem Aufblühen neuer Wissenschaftszweige in Mathematik, Kosmologie, Zoologie usw. ein Methodenideal der Wissenschaften explizit formuliert wurde. Die Großreiche des Hellenismus und der Spätantike wiederum erlebten eine höchst folgenreiche Verflechtung der verschiedenen antiken Wissenstraditionen, deren Einzelheiten z.T. immer noch Gegenstand der Forschung sind.
Die Vorlesung, die sich an Studierende aller Fächer, insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie wendet, gibt eine Einführung in die wichtigsten Aspekte dieser Entwicklung. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Sie bildet den ersten Teil eines auf vier Semester geplanten Kurses in Wissenschaftsgeschichte, kann aber auch unabhängig besucht werden.

Literatur:
*Lindberg, D. C., Die Anfänge des abendländischen Wissens, München 2000.
*Lloyd, G.E.R., Magic, Reason and Experience. Studies in the Origins and Development of Greek Science, Cambridge 1979.
*O. Neugebauer, The Exact Sciences in Antiquity, 2. ed., New York 1969 u.ö.
*M. Serres (Hg.), Elemente einer Geschichte der Wissenschaften, Frankfurt am Main 1998.



Wissenschaftshistorisches Kolloquium

Prof. Dr. Moritz Epple

Kolloquium

Di 18:00 - 20:00, Raum IG 3.401, ab 24.4.2007

Inhalt: Es werden zum Einen laufende Examens- und Doktorarbeiten vorgestellt, zum Anderen neuere wissenschaftshistorische Publikationen gemeinsam diskutiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer (auch aus angrenzenden Gebieten) sind nach Rücksprache mit dem Veranstalter herzlich willkommen.

Zu den Vortragsveranstaltungen mit auswärtigen Gästen sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Das laufende Programm des Kolloquiums finden Sie im Internet unter www.uni-frankfurt.de/fb08/HS/wg/ über den entsprechenden Link unter "Aktuelles".

Programm


Mittwochskolloquium

Dr. Alexander Becker, Prof. Dr. Wolfgang Detel, Prof. Dr. Barbara Dölemeyer, Prof. Dr. Moritz Epple, Dr. Alexander Fidora, M.A., Prof. Dr. Johannes Fried, Prof. Dr. Lothar Gall, Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl, Prof. Dr. Hartmut Leppin, Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Oevermann, Prof. Dr. Werner Plumpe, Prof. Dr. Dres. h.c. Bertram Schefold, Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, Univ.-Prof. Dr. Dres. iur. h.c. Michael Stolleis

Kolloquium

Mi 18:00 - 20:00, Raum IG 454



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zuletzt geändert am 16.5.2007, jd