DFG-Projekt: Forschungshybride - Aerodynamische Forschungspraxis im Ersten und Zweiten Weltkrieg zwischen Politik, Rüstung und wissenschaftlicher Theoriebildung


Projektmitarbeiter

Prof. Dr. Moritz Epple, Dr. Florian Schmaltz

Schlüsselpublikationen

M. Epple, Rechnen, Messen, Führen. Kriegsforschung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung 1937-1945, in: Helmut Maier (Hg.), Rüstungsforschung im Nationalsozialismus. Organisation, Mobilisierung und Entgrenzung der Technikwissenschaften, Göttingen 2002, S. 305-356;

M. Epple, Präzision versus Exaktheit: Konfligierende Ideale der angewandten mathematischen Forschung. Das Beispiel der Tragflügeltheorie, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 25 (2002), S. 171-193

Kurzbeschreibung

Das Projekt wird im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1143 der DFG "Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Deutschland im internationalen Zusammenhang im späten 19. und 20. Jahrhundert" durchgeführt. Es dient der komparativen Untersuchung der Forschungspraxis techniknaher Wissenschaften in den Aufrüstungs- und Kriegsphasen der beiden Weltkriege. Komplementär zu vorliegenden Studien zur Etablierung von Großforschung soll dabei vor allem die kognitive Forschungsdynamik solcher Wissenschaften im Spannungsfeld von Politik und Rüstungsentwicklung beschrieben werden. Exemplarisch wird die aerodynamische Forschung behandelt, deren gute institutionengeschichtliche Erforschung eine solche Untersuchung möglich macht. In der ersten Phase des Vorhabens wird die Forschungspraxis der Göttinger Modellversuchsanstalt, später Aerodynamischen Versuchsanstalt in den beiden Weltkriegen einer detaillierten Analyse unterzogen. In der zweiten Phase sind Fallstudien zu Forschungszusammenhängen außerhalb Deutschlands vorgesehen. Um die Neukonfiguration von Forschungsprozessen in Aufrüstungs- und Kriegsphasen fassen zu können, wird einerseits die Erweiterung bzw. Modifikation von Experimentalsystemen, andererseits die Dynamik von Mathematisierungsbemühungen in diesen Phasen studiert. Insbesondere soll herausgearbeitet werden, wie sich unter dem Einfluss von Rüstung und Krieg hybride, multidisziplinäre und arbeitsteilige Forschungsformen bildeten, worin gemeinsame epistemische Muster der Neukonfiguration von Forschungsprozessen lagen, und worin lokale oder nationale Besonderheiten bestanden, die politischen oder rüstungstechnischen Gegebenheiten geschuldet waren.

Zurück zur Übersicht Forschung


startseite zur Startseite der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte
zuletzt geändert am 9.7.2005, me