Wissenschaft in antiken
Kulturen
Kultur- und Wissensgeschichte
Ägyptens und Mesopotamiens
Radikale Aufklärung
Forschungsreisen und die
Erfassung der Welt: Naturforschung und die Wissenschaft vom Menschen,
1750-1850
Einführung in das
Studium der neueren Geschichte: Wissenschaft und Gesellschaft in der
Frühen Neuzeit
Lektüre
ägyptischer und mesopotamischer Quellentexte (in
Übersetzung)
History of Science, Technology
and Medicine in India
Wissenschaftshistorisches
Kolloquium
Prof. Dr. Moritz Epple
Vorlesung
Do 14:00-16:00, HZ 10, ab 21.4.2008
Inhalt: In allen größeren antiken Kulturen entwickelten sich - z.T. lange vor unserer Zeitrechnung - komplexe Wissens- und Expertensysteme, in denen medizinisches Wissen gesammelt, die Vorgänge der irdischen und himmlischen Natur gedeutet, und rechnerisch-administrative Verfahren entwickelt wurden. Die klassische griechische Periode zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr gleichzeitig mit dem Aufblühen neuer Wissenschaftszweige in Mathematik, Kosmologie, Zoologie usw. ein Methodenideal der Wissenschaften explizit formuliert wurde. Die Großreiche des Hellenismus und der Spätantike wiederum erlebten eine höchst folgenreiche Verflechtung der verschiedenen antiken Wissenstraditionen, deren Einzelheiten z.T. immer noch Gegenstand der Forschung sind.Die Vorlesung, die sich an Studierende aller Fächer, insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie wendet, gibt eine Einführung in die wichtigsten Aspekte dieser Entwicklung. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Sie bildet den ersten Teil eines auf vier Semester geplanten Kurses in Wissenschaftsgeschichte, kann aber auch unabhängig besucht werden.
Einführende
Literatur:
* Lindberg, D. C., Die Anfänge des abendländischen
Wissens, München 2000.
* Lloyd, G.E.R., Magic, Reason and Experience. Studies in the Origins
and Development of Greek Science, Cambridge 1979.
* O. Neugebauer, The Exact Sciences in Antiquity, 2. ed., New York 1969
u.ö.
* M. Serres (Hg.), Elemente einer Geschichte der Wissenschaften,
Frankfurt am Main 1998.
Prof. Dr. Annette Warner
Vorlesung
Mo 14:00-16:00, HZ 14, ab 20.4.2008
Inhalt:
Ägypten und Mesopotamien sind die ersten Kulturen, in denen
Schrift entwickelt und zur Organisation und Entwicklung von Wissen
genutzt wurde. Dabei kommen insbesondere den mathematischen
Wissenschaften und der Astronomie/Astrologie eine zentrale Rolle als
Instrumente der jeweiligen Herrscher zu. Eine zentrale Rolle spielten
in beiden Kulturen die sogenannten Schreiber, eine relativ kleine
Gruppe von Personen, die sich durch die Fähigkeit zu schreiben
(und zu rechnen) auszeichneten und anhand von deren Aufzeichnungen wir
heute ein zum Teil ausgesprochen differenziertes Bild des damaligen
Lebens erhalten.
Diese Vorlesung verfolgt die Entwicklung von Wissen in den jeweiligen
kulturellen Kontexten von ihren Anfängen um 3000 v. Chr. bis
zur griechisch-römischen Zeit. Die Vorlesung wendet sich an
Studierende aller Fächer, insbesondere aber der Geschichte und
der Philosophie. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Einführende
Literatur:
* Wolfram von Soden, Der Alte Orient,
Darmstadt 2006.
* Benjamin R. Foster, From Distant Days: Myths, Tales, and Poetry of
Ancient Mesopotamia, Bethesda 1995.
* Erik Hornung, Grundzüge der ägyptischen Geschichte,
Darmstadt 1978 u.ö.
* Richard B. Parkinson: Voices from Ancient Egypt, London 2006.
Prof. Dr. Moritz Epple, Prof. Dr. Rainer Forst
Seminar (für Hörer aller Fachbereiche)
Mi 10:00-12:00, IG 0.251, ab 15.4.2009
Inhalt: Das Seminar geht der (u.a. von Jonathan I. Israel formulierten) Fragestellung nach, ob und wie sich in den Debatten der europäischen Aufklärung eine radikale Strömung nachweisen lässt, die in verschiedenen Hinsichten (Theorie der politischen Gleichheit, Religionskritik, Naturalismus und Materialismus) über den 'moderate mainstream' (Israel) der Aufklärung hinausging. Da hierbei Fragen des wissenschaftlichen Verständnisses von Natur, Mensch und Gesellschaft zentral berührt waren, soll den philosophischen und politischen Diskursen ebenso nachgegangen werden wie der Wissenschaftsgeschichte der Aufklärung, um die hier bestehenden Verknüpfungen zu beleuchten.Zu den behandelten Autoren werden u.a. Spinoza, Bayle, Voltaire, La Mettrie, Holbach, Rousseau, Diderot, d'Alembert, Hume, Kant sowie heute weniger bekannte Autoren gehören; neben den Inhalten wird auch die Form der Diskurse (Journal, Enzyklopädie, europäische Publikationspraxis) Aufmerksamkeit finden. Nicht zuletzt soll es auch darum gehen, ob und in welcher Form die 'radikale Aufklärung' späteren Debatten Anregungen gegeben hat. Englischkenntnisse sind unverzichtbar (aber auch ggf. vorhandene Kenntnisse des Französischen, Niederländischen, Lateinischen können sinnvoll genutzt werden!).
Literatur:
* Jonathan I. Israel, Radical Enlightenment. Philosophy and the Making
of Modernity, Oxford 2001.
* Jonathan I. Israel, Enlightenment Contested. Philosophy, Modernity,
and the Emancipation of Man, Oxford 2006.
* Thomas L. Hankins, Science and the Enlightenment, Cambridge 1985.
* Iring Fetscher u. Herfried Münkler (Hg.), Pipers Handbuch
der politischen Ideen, Band 3, München 1985.
* Rainer Forst, Toleranz im Konflikt, Frankfurt/M. 2003, Kap. 5 u. 6.
Primärtexte werden in der Vorbesprechung angegeben.
Interessenten können sich aber auch gerne schon vorab bei den
Veranstaltern melde.
Prof. Dr. Moritz Epple, Dr. Falk Müller, Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl
Blockseminar in Riezlern im Kleinwalsertal
Anreise: 5.7.2009, Abreise: 10.7.2009
Obligatorische Vorbesprechung am 14.4.2009, um 14:00 ct. IG 4.401
Inhalt: Am Beispiel verschiedener Forschungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts (z.B. Cooke, Maupertuis, La Condamine, Baudin, Humboldt, Darwin) sollenFragen nach den Intentionen der Reisenden, der Finanzierung und politischen Einordnung, nach den beteiligten Institutionen, dem Umgang mit den Personen und Dingen sowie der Dokumentation der Beobachtungen und Erfahrungen diskutiert werden. Im Mittelpunkt werden dabei verschiedene Aspekte der Naturforschung (Botanik, Geodäsie, astronomische, meteorologische Untersuchungen) und die Wissenschaft vom Menschen stehen.
Literatur:
* Philippe Despoix und Justin Fetcher (Hrsg.), Cross-Cultural
Encounters and Construction of Knowledge in the 18th and 19th Century,
Kassel 2004.
* Hans-Jürgen Lüsebrink (Hrsg.), Das
Europa der Aufklärung und die
außereuropäische Welt, Göttingen:
Wallstein, 2006.
* Londa Schiebinger und Claudia Swan (Hrsg.), Colonial Botany. Science,
Commerce, and Politics in the Early Modern World, Philadelphia:
University of Philadelphia Press, 2005.
Dr. Falk Müller
Proseminar
Di 9:00-12:00, IG 4.401, ab 21.4.2009
Voraussetzungen
/ Organisatorisches:
Auch Magister-Studiengang (alte Studienordnung) und L-3-Studiengang
(alte Studienordnung). Für den Besuch der Veranstaltung ist
eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Anmeldeliste liegt in der
Zeit vom 14. bis 17.04.2009 jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr in Raum
3.452 (Dr. Kleinert) aus. Erstsemesterberatungen finden in den beiden
Wochen vom 06. bis 09.04.2009 und vom 14. bis 17.04.2009 jeweils von
10.00
- 12.00 Uhr bei wechselnden Anbietern (siehe Aushang) statt
Inhalt: In dem Proseminar sollen am Beispiel der Frage nach dem Wandel wissenschaftlicher Kulturen zentrale Grundbegriffe und Arbeitsweisen der Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit eingeführt werden. Das Proseminar bietet zugleich eine generelle Einführung in Methoden und Fragestellungen der Neueren Geschichte und ihrer Nachbarwissenschaften.
Literatur:
* Ernst Opgenoorth und Günther Schulz, Einführung
in das Studium der Neueren Geschichte, Paderborn 2001.
* Steven Shapin, Die wissenschaftliche Revolution, Frankfurt am Main
1998.
* Mario Biagioli, Galilei der Höfling. Entdeckung und
Etikette: Vom Aufstieg der neuen Wissenschaft, Frankfurt am Main 1999.
Prof. Dr. Annette Warner
Übung
Do 14:00-16:00, IG 4.401, ab 16.4.2009
Inhalt:Begleitend
zur Vorlesung Kultur- und Wissensgeschichte Ägyptens und
Mesopotamiens sollen in dieser Übung ägyptische und
mesopotamische Quellen in deutscher oder englischer
Übersetzung gelesen und besprochen werden. Ein Ziel der
Übung ist es, einen möglichst breit
gefächerten Einblick in verschiedene literarische Gattungen
der beiden Kulturen zu bekommen. Die Quellentexte umfassen sowohl
Erzählungen, Mythen und Biographien, als auch Alltagstexte,
wie z.B. Briefe, wissenschaftliche Schul- und Praxistexte und
administrative Dokumente.
Die Übung wendet sich an Studierende aller Fächer,
insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie. Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich.
Einführende
Literatur:
- Günter Burkard und Heinz J. Thissen, Einführung in
die altägyptische Literaturgeschichte I: Altes und Mittleres
Reich, Münster 2003 und II: Neues Reich, Münster 2008.
- Miriam Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, Bd. 1: The Old and
Middle Kingdoms und Bd. 2: The New Kingdom, Berkeley 2000.
- Marc van de Mieroop, Cuneiform texts and the writing of history,
London 1999.
- Benjamin R. Foster, Before the Muses: an anthology of Akkadian
literature, Bd. 1: Archaic, classical, mature, Bd. 2: Mature, late,
Bethesda 1996.
Dr. Jahnavi Phalkey
Übung
Blockveranstaltung voraussichtlich im Mai
Vorbesprechung: Fr.. 17.4.2009, 10:00- 12:00, IG 4.401
Inhalt: This course is a survey on the history of science and technology in India from the late 18th to the 20th centuries. The leitmotif of the course is to map the introduction of Western science and its practice in India. We will pose four questions through current scholarship: When and how was the cultural authority of Western science established in India? How did scholars and laymen react to Western science in India? How was indigenous pursuit of knowledge of the physical world configured in this process? What did the process of accepting the ontology of Western science come to mean in the period under discussion? We will examine each of our readings to understand how these questions have been addressed in the current historiography of science, technology and medicine in India.
Einführende
Literatur:
- Anderson, Robert, Building scientific Institutions in India- Saha
& Bhabha, McGill University, 1975.
- Arnold, David, Science, Technology, and Medicine in Colonial India,
Cambridge: Cambridge University Press, 2000.
- Kumar, Deepak and R. Macleod (Hg.), Technology & the Raj:
Western technology and technology transfers to India, 1700-1947, New
Delhi: Sage Publications, 1995.
- Prakash, Gyan, Another Reason: Science and the Imagination of Modern
India, Oxford: Oxford University Press, 1999.
- Raina, D. and S. Irfan Habib, Domesticating Modern Science: A Social
History of Science and Culture in Colonial India, Tulika Books, 2004.
- Raj, Kapil, Relocating Modern Science: Circulation and the
Construction of Knowledge in South Asia and Europe,
1650–1900, New York: Palgrave Macmillan, 2007.
- Sangwan, Satpal, Science, Technology and Colonization: The Indian
Experience, 1757-1857, Delhi, Anamika Prakashan, 1991.
- Vishvanathan, Shiv, Organizing for Science- Making of an Industrial
Research Laborator, New Delhi: Oxford University Press, 1995Eine
ausführlichere Literaturliste und Photokopien von Artikeln und
Kapiteln werden in der Vorbesprechung bereitgestellt.
Prof. Dr. Moritz Epple, Prof. Dr. Annette Warner
Kolloquium
Di 18:00 - 20:00, IG 4.401, ab 21.4.2009
Inhalt: Es werden zum Einen laufende Examens- und Doktorarbeiten vorgestellt, zum Anderen neuere wissenschaftshistorische Publikationen gemeinsam diskutiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer (auch aus angrenzenden Gebieten) sind nach Rücksprache mit dem Veranstalter herzlich willkommen.
Zu den Vortragsveranstaltungen mit auswärtigen Gästen sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Das laufende Programm des Kolloquiums finden Sie im Internet unter www.uni-frankfurt.de/fb08/HS/wg/ über den entsprechenden Link unter "Aktuelles".