Wissenschaftsgeschichte des
Mittelalters und der frühen Neuzeit (Vorlesung)
Wissenschaftim
alten Ägypten (Vorlesung)
Otto Neurath:
Wissenschaft,
Politik und Öffentlichkeit (Seminar)
Einführung in das
Studium der neueren Geschichte: Wiederaufbau und Entwicklung der
Wissenschaft nach 1945 in den beiden deutschen Staaten (Proseminar)
Quellen zur
Wissenschaftsgeschichte des Mittelalters und der frühen
Neuzeit (Übung)
Ausgewählte
ägyptische wissenschaftliche Texte in Übersetzung
(Übung)
Bibliotheken und Archive in
Mesopotamien
(Übung)
Wissenschaftshistorisches
kolloquium
PD. Dr. Sybilla Nikolow
Vorlesung
Di 14:00-16:00, Cas. 1.811, ab 20.10.2009
Inhalt: Die wissenschaftliche Kultur der Antike fand ihre Fortsetzung zunächst weniger im lateinsprachigen Mittelalter als in der arabisch-islamischen Welt sowie in Indien und China, wo zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert eine bemerkenswerte Blüte der klassischen Wissenschaften zu verzeichnen ist. Von dort aus fanden ab etwa dem 11. Jahrhundert antike, islamische und auch fernöstliche Wissensbestände Eingang in die europäische Tradition, wo sie in Klöstern tradiert sowie an Fürstenhöfen und Universitäten studiert und gelehrt wurden. In der sog. Renaissance vollzog sich dann zunächst langsam, im 16. und 17. Jahrhundert jedoch in dramatischer Beschleunigung ein Aufschwung der „neuen Wissenschaften“ in Europa, der bald als wissenschaftliche Revolution gefeiert wurde. Zu ihr gehört nicht nur der Wechsel vom geo- zum heliozentrischen Weltbild, sondern auch die Entstehung neuer wissenschaftlicher Disziplinen (wie die Mechanik) und Verfahrensweisen (neue wissenschaftliche Instrumente wie Fernrohr und Mikroskop sowie ein vornehmlich experimenteller und erfahrungsbasierter Wissenserwerb). Damit verknüpft waren neue technische Möglichkeiten, aber auch eine grundlegende Wandlung der sozialen Struktur der Wissenschaften. Neben die humanistischen Universitätsgelehrten traten Künstler-Ingenieure, Architekten, Rechenmeister und Forschungsreisende. Die in dieser Vorlesung beschriebene Wissensentwicklung bildet eine der wichtigsten Vorausssetzungen des Aufstiegs Europas zur Weltmacht.
Einführende
Literatur:
- Lindberg, David C. [1992] 2000: Die Anfänge des
abendländischen Wissens. München: Deutscher
Taschenbuchverlag.
- Crombie, A.C. [1959] 1964: Von Augustinus bis
Galilei. Die Emanzipation der Naturwissenschaft. Köln, Berlin:
Kiepenheuer & Witsch.
- Rossi, Paolo 1997: Die Geburt der modernen Wissenschaft in Europa.
München: C.H. Beck.
- Rashed, Roshdi Hg. 1996: Encyclopedia of the History of Arabic
Science, 3 Bde. London, New York: Routledge.
- Daston, Lorraine/Park, Katharine 1998. Wunder und die Ordnung der
Natur 1150-1750. Frankfurt a. M.: Eichborn Verlag.
- Kintzinger, Martin 2003: Wissen wird Macht. Bildung im Mittelalter.
Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag.
- Le Goff, Jacques [1957/1985] 1986: Die Intellektuellen im
Mittelalter. Stuttgart: Klett-Cotta.
PD. Dr. Friedhelm Hoffmann
Vorlesung
Mo 14:00-16:00, HZ 14, ab 12.10.2009
Inhalt:
Keine antike Kultur verfügt über eine so lange
schriftliche Überlieferung wie die ägyptische. In der
Vorlesung soll nicht nur diese Tatsache bewusst gemacht werden, sondern
auch die Veränderungen in mehr als 3000 Jahren. Vor diesem
allgemeinen kulturhistorischen Hintergrund wird ein quellenbasierter
Überblick über verschiedene im alten Ägypten
gepflegte Wissenschaftsbereiche wie Astronomie, Biologie, Geographie,
Geschichte, Mathematik, Medizin und andere mehr geboten. Auch die
Rezeption ägyptischer Vorstellungen und ihr Fortwirken
teilweise bis in das neuzeitliche Europa werden
berücksichtigt.
Die Vorlesung wendet sich an Studierende aller Fächer,
insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie. Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich.
Einführende
Literatur:
- M. Clauss: Das alte Ägypten. Berlin 2001.
- A. Erman: Ägypten und ägyptisches Leben im
Altertum. 4. Aufl. Hildesheim 1987.
- F. Hoffmann: Ägypten. Kultur und Lebenswelt in
griechisch-römischer Zeit. Berlin 2000.
- Istituto della Enciclopedia Italiania: Storia della Scienza. Rom 2001.
- R. Schulz / M. Seidel: Ägypten. Die Welt der Pharaonen.
Köln 1997.
PD. Dr. Sybilla Nikolow
Seminar
Mo 14:00-16:00, IG 3.301, ab 12.10.2008
Inhalt:Die seit gut fünfundzwanzig Jahren erfolgte Wiederentdeckung des Wiener Kreises war nicht zuletzt auch eine Wiederentdeckung des Wissenschafts- und Gesellschaftstheoretikers, Nationalökonomen und Bildpädagogen Otto Neurath (1882-1945). Neuraths wissenschaftlicher Holismus eignet sich bestens dazu, aufzuzeigen, dass die von Quine kritisierten Dogmen des Logischen Empirismus keineswegs unumstritten waren. Doch neben dieser Überwindung des Logischen Empirismus von innen geraten inzwischen auch verstärkt die anderen Aspekte von Neuraths Schaffen ins Blickfeld: der Student Schmollers in Berlin, der akademische Ziehsohn Tönnies’ und Habilitant Webers, der Planungsoffizier der von ihm erdachten kriegswirtschaftlichen Abteilung des k.u.k. Kriegsministeriums, der Leiter des Zentralwirtschaftsamtes der Münchner Räterepublik, der organisatorische Motor des Wiener Kreises und Streiter für die wissenschaftliche Weltauffassung, der Begründer einer neuen Enzyklopädie der Wissenschaften, der Sozialreformer im Roten Wien, der Museologe, Direktor des Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums und Entwickler einer bildstatistischen Methode (ISOTYPE) mit univeralistischem Anspruch, zunächst in Wien und dann im Exil in Den Haag und Oxford. Anhand seiner Schriften und neueren Interpretationen sollen die verschiedenen Aspekte von Neuraths Schaffen diskutiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden.
Einführende
Literatur:
Dr. Falk Müller
Proseminar (Auch Magister-Studiengang (alte Studienordnung) und L-3-Studiengang (alte Studienordnung). Für den Besuch der Veranstaltung ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Anmeldeliste liegt in der Zeit vom 13. bis 17.10.2008 jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr in Raum 3.452 (Dr. Kleinert) aus. Erstsemesterberatungen finden in den beiden Wochen vom 06. bis 10.10. und vom 13. bis 17.10.2008 jeweils von 10.00 - 12.00 Uhr bei wechselnden Anbietern (siehe Aushang) statt.
Di 9:00-11:30, IG 4.401, ab 23.10.2008
Inhalt: Das Proseminar soll anhand von ausgewählten biografischen und autobiografischen Texten in Themen und Fragestellungen der Wissenschaftsgeschichte einführen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem Genre der Biografie. Insgesamt bietet das Seminar eine generelle Einführung in die Methoden und Fragen der neueren Geschichte und ihrer Nachbarwissenschaften.
Literatur:
- Ernst Opgenoorth und Günther Schulz, Einführung in
das Studium der Neueren Geschichte, Paderborn: Schöningh,
2001;
- Nils Freytag und Wolfgang Piereth, Kursbuch Geschichte,
Paderborn et al.: Schöningh, 2006;
- Michael Shortland und Richard Yeo (Hrg), Telling lives in science.
Essays on scientific biography, Cambridge: Cambridge University Press,
1996;
- Thomas Söderqvist (Hrg), The history and poetics of
scientific biography, Aldershot et al.: Ashgate, 2007.
PD. Dr. Sybilla Nikolow
Übung
Mo 16:00-18:00, IG 501, ab 12.10.2008
Inhalt: In der die Kursvorlesung begleitenden Übung werden Texte gelesen, die einen exemplarischen Einblick in die Wissenschaftspraxis des Mittelalters und der Frühen Neuzeit geben. Zur ersten Sitzung werden Referatethemen und Literaturliste bekannt gegeben.
PD. Dr. Friedhelm Hoffmann
Übung
Mo 17:00-19:00, IG 3.401, ab 12.10.2008
Inhalt:
Die
Veranstaltung ist als Ergänzung und Vertiefung zur Vorlesung
„Wissenschaft im alten Ägypten“ (Mo, 14-16
Uhr) konzipiert. Wir werden uns einige besonders relevante
ägyptische Texte aus ganz unterschiedlichen Bereichen genauer
vornehmen. In jeder Sitzung soll außerdem stets etwas Zeit
für eine konkrete gemeinsame Forschungsaufgabe reserviert
sein, die sich über das ganze Semester erstrecken wird und an
deren Bewältigung beispielhaft mit ägyptologischem
Arbeiten vertraut gemacht werden soll.
Die Vorlesung wendet sich an Studierende aller Fächer,
insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie. Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich.
Einführende
Literatur:
- M. Clauss: Das alte Ägypten. Berlin 2001.
- A. Erman: Ägypten und ägyptisches Leben im
Altertum. 4. Aufl. Hildesheim 1987.
- F. Hoffmann: Ägypten. Kultur und Lebenswelt in
griechisch-römischer Zeit. Berlin 2000.
- Istituto della Enciclopedia Italiania: Storia della Scienza. Rom 2001.
- R. Schulz / M. Seidel: Ägypten. Die Welt der Pharaonen.
Köln 1997.
Dr. Daliah Bawanypeck
Übung
Di 16:00-18:00, IG 4.401, ab 13.10.2008
Inhalt:
Zum Ende des 4. Jt. v. Chr. wurde in Mesopotamien die Keilschrift
erfunden, die bis in das 3. Jh. n. Chr. benutzt wurde. Anlass
für die Schriftentwicklung war ein komplexes Wirtschaftssystem
mit einer ausgeprägten Bürokratie, welche die
systematische Erfassung und Niederlegung der
Verwaltungsvorgänge notwendig machte. Die Texte wurden auf
Tontafeln niedergeschrieben und in Archiven und Bibliotheken gesammelt.
Die Tontafelsammlungen waren dem Palast oder Tempel angegliedert oder
befanden sich im Privatbesitz gelehrter Fachleute (z.B. Schreiber,
Ärzte und Opferschauer).
Anhand ausgewählter Fundorte werden verschiedene
altorientalische Bibliotheken mit ihrem Bestand exemplarisch
vorgestellt. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die verschiedenen
Textgenres und die Kriterien der Archivierung gelegt.
Die Übung wendet sich an Studierende aller Fächer,
insbesondere aber der Geschichte und der Philosophie. Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich.
Einführende
Literatur:
- J.A. Black – W.J. Tait, "Archives and Libraries in the
Ancient Near East.", in: J.M. Sasson (Hrg.) Civilizations of the
Ancient Near East 4. New York: Scribner, 1995, 2197-2210.
- E. Cancik-Kirschbaum, "Die Keilschrift.", in: J. Marzahn –
G. Schauerte (Hrg.) Babylon. Wahrheit. Katalog zur Ausstellung des
Vorderasiatischen Museums. München, 2008, 335-358.
- L.E. Pearce, "The scribes and scholars of ancient Mesopotamia.", in:
J.M. Sasson (Hrg.) Civilizations of the Ancient Near East 4. New York:
Scribner, 1995, 2265-2278.
- O. Pedersén, "Archive und Bibliotheken in Babylon." ADOG
25. Berlin: DOG, 2005.
Prof. Dr. Moritz Epple. Prof. Annette Warner, PD. Dr. Sybilla Nikolow, PD. Dr. Friedhelm Hoffmann
Kolloquium
Di 18:00 - 20:00, Raum IG 1.414, ab 20.10.2009
Inhalt: Es werden zum Einen laufende Examens- und Doktorarbeiten vorgestellt, zum Anderen neuere wissenschaftshistorische Publikationen gemeinsam diskutiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer (auch aus angrenzenden Gebieten) sind nach Rücksprache mit dem Veranstalter herzlich willkommen.
Zu den Vortragsveranstaltungen mit auswärtigen Gästen sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Das laufende Programm des Kolloquiums finden Sie im Internet unter www.uni-frankfurt.de/fb08/HS/wg/ über den entsprechenden Link unter "Aktuelles".