Die Arbeitsgruppe
Wissenschaftsgeschichte am Fachbereich 08
(Philosophie und Geschichtswissenschaften) bietet seit Wintersemester
2006/2007 zwei Studienangebote an: Einen Bachelor-Nebenfach-Studiengang
Geschichte und Philosophie der Wissenschaften
sowie Module
für das Studium
des Faches Geschichte,
die es erlauben, Wissenschaftsgeschichte als Vertiefungsgebiet im
Geschichtsstudium zu wählen. Außerdem
können die
Lehrveranstaltungen in Wissenschaftsgeschichte in etlichen weiteren
Studiengängen belegt werden.
Im Rahmen der Modularisierung
der Studiengänge an der
Johann
Wolfgang Goethe-Universität neu eingerichtet wurde der vom
Historischen Seminar und vom Institut für Philosophie des
Fachbereichs 8 getragene Bachelor-Nebenfach-Studiengang Geschichte und
Philosophie
der
Wissenschaften, der mit allen
Bachelor-Hauptfächern
kombinierbar ist (ausgeschlossen ist lediglich die
Fächerkombination Geschichte, Philosophie, Geschichte und
Philosophie der Wissenschaften). Der Studiengang
kann im Winter- und Sommersemester begonnen werden. Vorausgesetzt
werden Englischkenntnisse. Der Erwerb einer alten Fremdsprache
(Lateinisch oder Griechisch) sowie des Französischen wird
dringend
empfohlen.
Der Nebenfach-Studiengang
ermöglicht es, Kompetenz in
der
historischen und philosophischen Reflexion wissenschaftlichen Wissens
sowie seiner historisch sich wandelnden technischen, sozialen und
kulturellen Bedeutung zu erwerben. Angesichts der starken
Prägung
der Kultur und Gesellschaft der Gegenwart durch die Natur- und
Humanwissenschaften kann der Studiengang
Schlüsselqualifikationen
vermitteln, welche die traditionellen Grenzen geisteswissenschaftlicher
Bildung überschreiten und das Berufsfeld des jeweiligen
Hauptfaches in Richtung auf jene Tätigkeiten erweitern, in
denen
Kenntnisse der modernen Wissenschaften und ihrer Entwicklung
erforderlich sind. Solche Tätigkeiten werden in der Gegenwart
immer wichtiger. Sie reichen vom akademischen Bereich über
Tätigkeiten in wissenschaftlich bzw. technisch orientierten
Museen
und Archiven bis zum Kulturmanagement, zur
Öffentlichkeitsarbeit
in technologieorientierten Unternehmen, zum Verlagswesen und zum
Wissenschaftsjournalismus.
Der Studiengang ist konsequent
interdisziplinär
angelegt. In
den Basismodulen des Grundstudiums werden Kenntnisse sowohl der
Geschichte als auch der Philosophie vermittelt, wobei jeweils auf
wissenschaftshistorische bzw. wissenschaftsphilosophische Themen ein
besonderer Akzent gelegt wird. Die Module des Hauptstudiums vertiefen
diese Kenntnisse sowohl im Bereich der Wissenschaftsgeschichte aller
Epochen als auch
im Bereich der Philosophie der Wissenschaften, die sich ebenfalls
historisch stark gewandelt hat. Dabei bestehen verschiedene
Möglichkeiten der Spezialisierung - sei es in der
Wissenschaftsgeschichte einzelner Disziplinen (hier können
auch
Lehrveranstaltungen dieser Disziplinen integriert werden) oder Epochen,
sei es in Wissenschaftstheorie oder in der Geschichte
philosophischer Konzeptionen der Wissenschaften.
Eine nähere
Beschreibung des Studienverlaufs finden
Sie hier.
Alle Lehrveranstaltungen der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte können im Rahmen des Geschichtsstudiums (Magisterstudiengänge, Lehramt Geschichte) belegt werden und erlauben es, Wissenschaftsgeschichte als einen Schwerpunkt im Geschichtsstudium zu wählen. Diese Möglichkeit besteht zur Zeit nur an wenigen anderen Orten und zeichnet das Fach Geschichte in Frankfurt besonders aus.
Bereits im Grundstudium sollten
in diesem Fall eine
einführende
Vorlesung, ein einführendes Seminar und/oder eine
wissenschaftshistorische Quellenübung belegt werden. Diese
Veranstaltungen können für diejenige historische
Epoche
angerechnet werden, in die der jeweilige Themenschwerpunkt
fällt.
Die Quellenübungen werden in der Regel als fremdsprachliche
Übungen angeboten und sind entsprechend anrechenbar.
Im Hauptstudium können dann vertiefende Vorlesungen, Seminare und Übungen besucht werden. Das Lehrangebot umfasst dabei Überblicksvorlesungen über die Wissenschaftsgeschichte aller Epochen, Übungen an Quellen und Seminare zu verschiedenen Themen der Wissens-, Kultur- und Sozialgeschichte der Wissenschaften. Hier wird oft, aber nicht ausschließlich, die Geschichte der modernen Naturwissenschaften im Zentrum stehen. Auch praktische Übungen (Museumsexkursionen, Übungen in wissenschaftsjournalistischem Schreiben, mediale Präsentation naturwissenschaftlicher Inhalte usw.) werden in unregelmäßiger Folge angeboten.
In der individuell durchgeführten Studienberatung Wissenschaftsgeschichte werden die Studierenden darüber hinaus auf geeignete einführende oder wissenschaftshistorisch ausgerichtete Lehrveranstaltungen anderer Fächer hingewiesen, die die interdisziplinäre Komponente des Studiums stärken können.
Wissenschaftshistorische
einschlägige
Bestände finden sich
in allen Frankfurter Bibliotheken. Ein gemeinsames Katalogportal
erlaubt die schnelle Suche nach den bereits vollständig
elektronisch erfassten Titeln. Beachten Sie jedoch, dass gerade
ältere wissenschaftliche Quellenliteratur und z.T. auch
ältere Sekundärliteratur nur in den Retrokatalogen
bzw. in
Zettelkatalogen erfasst sind.
Grundlegende Literatur zur Einführung in die Wissenschaftsgeschichte finden Sie sowohl im Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften als auch in der Stadt- und Universitätsbibliothek. Die mit der Universitätsbibliothek vereinigte Senckenbergische Bibliothek besitzt viele ältere naturwissenschaftliche Werke, darunter auch etliche Schätze. Literatur, die vor mehr als 100 Jahren gedruckt wurde, darf dabei in der Regel nur in den Lesesaal ausgeliehen werden.
Die wissenschaftshistorische Sammlung im BZG umfasst auch den größten Teil der früheren Bibliothek des Instituts für Geschichte der Naturwissenschaften. Dieser Teilbestand umfasst insbesondere Literatur zur Geschichte der Naturwissenschaften, wichtige Zeitschriftenreihen und Literatur zur Geschichte der antiken und mittelalterlichen Wissenschaft, der Astronomie und der Mathematik.